Über das Projekt

Das Freie Werkstatt Prinzip organisiert seit 2019 interdisziplinäre Kunstworkshops mit Kindern & Jugendlichen. Unser Ziel ist es, mehr jungen Menschen in Berlin Zugang zu Räumen für künstlerischen Ausdruck verschaffen, und Kunst als Werkzeug für Selbstermächtigung und Begegnung zu erlernen. Parallel dazu strebt das Projekt an, dass die Teilnehmer*innen die Themen Inklusion und Diversität durch ihr eigenes Tun reflektieren. Dazu wird die Biografie und der Arbeitsprozess von Partnerkünstler*innen vorgestellt, die selbst Migrant*innen sind, verschiedene Diskriminierungserfahrungen haben und kreative Vorbilder des Projekts sind.

Das Freie Werkstatt Prinzip entstand aus der Erfahrung eines Kunstlehrers an öffentlichen Schulen in Brasilien. Dort wurde deutlich, wie schwer es ist, echte Freiräume für kreatives Arbeiten zu schaffen – und wie notwendig solche Räume sind, um eigenständiges Denken und Ausdruck bei Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Seit 2019 setzt das Projekt diese Vision in Berlin um: Mit interdisziplinären Kunstworkshops schafft es Räume außerhalb der Schule, in denen junge Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen experimentieren, gestalten und sich begegnen können.

Workshops werden von Künstler*innen mit Migrationsgeschichte geleitet, die eigene Diskriminierungserfahrungen reflektieren und als kreative Vorbilder wirken. Durch ihre Perspektiven entstehen offene, diverse Lernräume – Orte, an denen Antidiskriminierung praktisch und spielerisch erlebbar wird.

Im Mittelpunkt unserer Workshops stehen dabei immer: die kreative Freiheit jedes einzelnen Kindes sowie das Schaffen in Gemeinschaft und Empowerment.


Die Partnerkünstler*innen führen Workshops durch (immer zu zweit), welche die Erfahrung der künstlerischen und spielerischen Sprachmischung ermöglichen und für Kinder und Jugendliche etwas Ungewöhnliches bieten. Eine Projektwoche oder ein Workshop könnte zum Beispiel aus Zeichnung und Theater, oder Tanz und Malerei bestehen. Das Wunderbare dabei: Es handelt sich nicht nur um Begegnungen unterschiedlicher künstlerischer Sprachen, sondern vor allem um Begegnungen von Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Biografien. Für Kinder und Jugendliche ist es eine Möglichkeit, um eigene Vielfalt zu erkennen, zu respektieren und zu schätzen.

Projektgeschichte

2025 – 2026

Seit Juni 2025 ist Das Freie Werkstatt Prinzip Teil des Kooperationsprojekts SpinnenWerk, gemeinsam mit der Schillerwerkstatt und Frauen machen Druck. In einer Zeit wachsender Unsicherheit – auch in der kulturellen Bildung – vernetzen wir uns, um gemeinsam stärker zu werden. Wie soziale Spinnen stützen wir uns gegenseitig, teilen Wissen und Ressourcen – und spinnen gemeinsam weiter. Unsere Mission bleibt: Räume schaffen, in denen Kinder und Jugendliche ihre Geschichten erzählen und sich kreativ ausdrücken können. Den Abschluss bildet eine kollektive Mitmach-Ausstellung im Mai 2026.

2024 – 2025

Das Netzwerk wächst immer weiter zusammen, bestehende Formate werden in den regelmäßigen Künstler*innentreffen evaluiert und für verschiedene Zielgruppen weiterentwickelt. Ein wichtiger Schritt ist auch die Erarbeitung eines Projekt-Kataloges: in dieser Publikation, die gemeinsam vom Projektteam, den Künstler*innen sowie ausgewählter Kooperationspartner entwickelt wird, schaut das Freie Werkstatt Prinzip auf 5 Jahre Bildungsarbeit zurück. Die Publikation leistet einen wichtigen Beitrag zur machtkritischen und diskriminierungssensiblen Bildungsarbeit.

2023 – 2024

Im April 2023 findet die Projektausstellung & begleitende Workshopreihe im Haus der Statistik in Kooperation mit Mensch Raum Land e.V. statt. Die Projektpartnerschaften werden laufend ausgeweitet, es finden u.a. Workshops an der Bröndby-Oberschule, Jugendhaus Königstadt, Fri-X-Berg Jugendkunstschule, Rixdorfer Grundschule, Haus der Statistik, Max-Taut-Schule, Ulme35, Mädchentreff Dünja statt. In wiederholenden Arbeitstreffen mit den Künstler*innen wird über die bisherige Zusammenarbeit reflektiert und gemeinsame Handlungsstrategien erarbeitet.

2022 – 2023

Im Jahr 2022 wurden Kooperationen in Kreuzberg-Friedrichshain, Mitte, Pankow, Steglitz-Zehlendorf, Treptow-Köpenick, Charlottenburg-Wilmersdorf und Lichtenberg aufgebaut. Mit dem wachsenden Pool von Partnerkünstler*innen werden über das Jahr hinweg mehrere interdisziplinäre Projekttage und -wochen durchgeführt, wobei der Fokus der Workshops wie immer auf Selbstermächtigung, Reflexion und kreatives Entdecken liegt – und zwar für alle Beteiligten.

2021 – 2022

Im Jahr 2021 setzte das Projekt seine Aktivitäten in der Jugendkunstschule Fri-X-Berg fort und führte mit Plural Arts ein Ferienprojekt im Nachbarschaftshaus Neukölln durch, wo auch die erste Multiplikator*innenschulung durchgeführt wurde. In diesem Jahr wurden sechs Videos mit Partnerkünstler*innen gedreht, sodass insgesamt 12 Videos entstanden, die auf dem YouTube-Kanal angesehen werden können. In diesem Jahr haben wir zudem eine Methode entwickelt, mit der Lehrkräfte und andere Multiplikator*innen die Videos nutzen und mit ihren jeweiligen Gruppen bearbeiten können.

2020 – 2021

Im Jahr 2020 ging das Projekt mit der Partnerschaft der Kunstschule Fri-x-berg in sein zweites Jahr. Innerhalb dieser Kunstschule wurden mehrere Workshops mit Schüler*innen aus Kreuzberger Schulen durchgeführt. Ebenso wurden in den Herbstferien Workshops in verschiedenen Gruppen und mit Vorschlägen zur Herstellung von Masken, Musik und Fotoexperimenten wie im FOTOLABOR – Zeige Dich Wie Du Willst! durchgeführt.

2019 – 2020

An der Hans-Fallada-Schule konzentrierte sich das Projekt auf die Erstellung von Texten und Figuren für das Puppentheater. Mit dem Verständnis, dass der Prozess der Ermächtigung durch künstlerisches Schaffen ein Ergebnis des Vertrauens in verschiedene Ausdrucksformen ist, zeichneten und malten die Kinder und übten ihren musikalischen Sinn, um schließlich ihren Figuren und Geschichten Gestalt zu geben.


Das Projekt Das Freie Werkstatt Prinzip startete 2019 mit Unterstützung des Förderprogramms Durchstarten des Berliner Kulturfonds Kulturelle Bildung. Im Jahr 2020 und 2021 wurde das Projekt dank der Förderung durch den Berliner Kulturfonds Kulturelle Bildung – Fördersäule 1 weiter fortgesetzt. Von 2022 – 2025 konnte das Projekt dank der Förderung über Fördersäule 2 auf weitere Berliner Bezirke und Kooperationspartner ausgeweitet werden.